Nachwachsende Rohstoffe

Nachwachsende Rohstoffe sind seit einiger Zeit in aller Munde.

Wer einen Forstbetrieb hat und auch noch Acker bewirtschaftet, hat zwangsläufig auch nachwachsende Rohstoffe, ohne das dies besonders erwähnenswert wäre.

Zur Erinnerung: Auch früher in der "ärmeren Zeit" baute man schon mit Stroh. Dies war vorrätig, gab es jedes Jahr neu, man benötigte keine langen Transportwege, man wußte um die gute Bearbeitbarkeit oft gemeinsam mit Lehm und Kuhhaaren und kannte die Vorzüge der Dämmung sehr wohl.

Mit dem "Betonzeitalter" drohten das Stroh und andere nachwachsenden Rohstoffe speziell beim Bauen in Vergessenheit zu geraten.

Auch beim Heizen war Holz der klassische Stoff. In Mecklenburg gab es viele Kachelöfen, die nur mit Holz beheizbar waren. Das Holz hatte man ja schließlich vor der Haustür. Später kam dann die Kohle hinzu, welche kein so einfach nachwachsender Rohstoff ist.

Wie groß war jedoch die Erleichterung als nach "der Wende" Erdöl und Gas zum Heizen möglich wurden. Auch bei uns stand eine Forster-Heizung in der Küche, die laufend gefüttert werden mußte und die entsprechend Schmutz verursachte.

Endlich war der Schmutz weg, man brauchte nicht laufend anzuheizen - ein Problem wenn man mehrere Stunden unterwegs war.

Alle Probleme gelöst - …bis die Erdölkrise kam

Inzwischen geht es jedoch nicht mehr nur um knappes Erdöl und den damit verbundenen hohen Preis, an den auch der Gaspreis gekoppelt ist. Es geht mehr und mehr auch um die insgesamt knapper werdenden Ressourcen, um die bekanntlich auch heute noch Kriege geführt werden.

Und es geht nicht zuletzt um Aufwand und Nutzen, egal ob man den Aufwand rein ökonomisch oder ökologisch sieht.

Nachwachsende Rohstoffe stehen da einfach gut da.

Bei dem Begriff der nachwachsenden Rohstoffe denken wir heute zu allererst an Energie, die wir benötigen für Wärme und Strom, aber nachwachsende Rohstoffe spielen auch beim Bau eine zunehmende Rolle, nicht zuletzt bei den Dämmstoffen.

Neben Wärmedämmung durch Schüttung von Holzhackschnitzeln, spielen auch Hanf, Flachs, Stroh, Schafwolle, Kork, Kokos eine Rolle.

Auch wir widmen uns in unserem Betrieb diesem Thema.

So produzieren wir Holzhackschnitzel, sowohl frisch und feucht als Mulchmaterial für den Garten, aber auch trocken für automatisierte Holzheizungen (denn leider kann man die klassischen Holzscheite derzeit nur per Hand verfeuern, die Automatisierung durch Hackschnitzel macht somit das Heizen komfortabler und für viele Berufstätige erst sinnvoll).

Ferner können die trockenen Holzhackschnitzel auch für die Wärmedämmung im Hausbau geschüttet werden.

Ähnlich verhält es sich beim Stroh.

Auch dieses bieten wir an wenn es Ernteüberschüsse gibt, und es läßt sich nicht nur als Rauhfutter oder Einstreu verwenden, sondern ebenfalls für die Wärmedämmung. Natürlich kann man es auch verheizen, aber ob man wirklich alles machen sollte, was möglich ist, sei dahingestellt.

Neben diesen klassischen nachwachsenden Rohstoffen machen wir aber auch mit der Staudenmalve (Sida hermaphrodita) Anbauversuche.

Hier geht es vor allem darum, eine realistische Aussage über den Ertrag an Trockenmasse unter den extremen Bedingungen der Lausitz, nämlich schlechte Böden mit Bodenwertzahlen um 20 und großer Trockenheit während der Vegetationsperiode - zu erhalten. Von Sida werden nun jährlich etliche tausende Pflanzen produziert und aufgepflanzt, da sich die Direktaussaat auf Grund der Ausfälle durch Trockenheit nicht bewährt hat.

Eine genaue belastbare Aussage über die Erntemenge an Trockenmasse ist derzeit noch nicht möglich. Wir wollen uns da auch nicht einer allgemeinen Masseneuphorie anschließen.

Die Hackschnitzel aus Sida können sowohl direkt verheizt werden oder aber auch zu Pellets oder Briketts verarbeitet werden. Die Ernte der trockenen Stengel erfolgt in den Wintermonaten, sie haben dann eine Restfeuchte von 15-25 %.

Pflanzen von Sida werden bei uns in Baumschul-Multitopfpaletten angezogen.

Ihre Pflanzennachfrage richten Sie bitte direkt an uns, wir unterbreiten Ihnen dann ein Angebot nach Verfügbarkeit und möglichem Mengenrabatt.

Hierfür nutzen Sie bitte unser Kontaktformular.

Tip für Imker: Sida ist eine gute Bienennährpflanze, die vor allem fast bis zum Frost blüht.